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Schwindel der Wirklichkeit

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Schwindel_der_WirklichkeitBereits im Oktober besuchten unsere Mediengestalter in Digital und Print der Klasse 19.1 die Ausstellung Schwindel der Wirklichkeit in der Akademie der Künste am Hanseatenweg 10. Die Ausstellung geht noch bis zum 14.12. diesen Jahres und unsere Auszubildenden können sie nur wärmstens empfehlen! Für Euch haben Sie ein paar Eindrücke zu einigen beeindruckenden Installationen festgehalten:

Kontrollraum von Thomas Demand
„Thomas Demand baut mit Hilfe von Papier und Pappe Orte nach. Seine Werke faszinieren mich, es ist ein großartiges Gesamtkunstwerk. Auf den ersten Blick hätte ich nie im Leben gedacht, dass alles aus Papier und Pappe nachgebildet ist. Es ist beeindruckend, wie er auf die Idee kam, reale Räume mit Papier zu erstellen und dann sein Werk zu fotografieren. Es inspiriert mich und macht mich neugierig, noch mehr von seinen Arbeiten zu sehen.“ (Viyan)

Purple Cross for Absent Now von Jochen Gerz
„Die Installation von Jochen Gerz basiert auf der gleichnamigen Performance aus dem Jahr 1979. Bei der Performance wurde in einem rechteckigen Raum zwischen zwei Wänden ein Gummiband gespannt. Quer dazu standen zwei Monitore, jenseits auf einem weißen Sockel. Auf den Monitoren war der Künstler zu sehen, vom Hals aufwärts, mit eben solchem Gummiband um den Hals. Der Zuschauer weiß vorerst nicht, dass es sich um Closed-Limit-Videoaufnahmen handelt. Da aber durch das Interagieren, z.B. in Form vom Ziehen am Band, eine entsprechende Reaktion des Künstlers zu sehen war, wurde dies irgendwann klar. Der Künstler stand hinter einer der Wände, das Gummiband führte durch die Wand direkt um seinen Hals. Der Künstler stellte damit Fragen beispielsweise über Schuld und Verantwortung, Manipulation, Beeinflussung oder auch Gewaltbereitschaft. Besonders interessant finde ich den Bezug auf das Verhältnis zwischen Medien und Konsument. Der Zuschauer steht dem Künstler unmittelbar nah, doch fühlt sich durch die rein mediale und dadurch einseitige Konfrontation sehr fern und anonym. Kombiniert mit der Macht einzugreifen weckt dies hohe Sensationslust. Die Zuschauer fingen an, sehr stark am Gummiband zu ziehen und ließen sich vom Resultat unterhalten. Wäre dort keine Wand und der Künstler stände direkt vor dem Zuschauer, bin ich mir sicher, dass niemand stark am Band gezogen hätte.“ (Ivo)

The Night Journey von Bill Viola
„Zunächst sieht man eine Projektion an der Wand. Der Eindruck, es handle sich hierbei nur um einen Film, wird widerlegt, wenn man die Kopfhörer entdeckt. Interaktiv wird man dazu eingeladen, auszuprobieren was dort geschehen wird. Es handelt sich hierbei um Game Art von Bill Viola mit dem Titel „The Night Journey“. In diesem Spiel wird realistisch eine natürliche Umgebung mit passenden Geräuschen dargestellt. Man ist auf Anhieb interessiert zu schauen, was es in der Nähe gibt und wie weit man laufen kann. Der schwarz-weiß Kontrast ist faszinierend und die Details machen Spaß. Bill Viola hat mit seinem Team des Game Innovation Lab der University of Southern California 2005 begonnen und 2010 die Arbeit erstmals präsentiert. Dieses Werk sollte als interaktive Meditation dienen und drehte sich um die mystische Suche nach Erleuchtung. Im Spiel werden diverse Landschaften und Epochen bereist. Je mehr der Spieler in diese Welt eintaucht, desto mehr wird ihm offenbart.“ (Jenny)

Present Continuous Past(s) von Dan Graham
„Es handelt sich um eine Rauminstallation, bei der der Betrachter durch die Abbildung seiner selbst konfrontiert wird. Diese wird von einer Kamera aufgenommen und mit einer Verzögerung von 8 Sekunden auf einem Monitor an der Wand ausgestrahlt. Dadurch, dass die anderen drei Wände des Raumes aus Spiegeln bestehen, sieht der Betrachter auch das vor 16 Sekunden aufgenommene Bild. Man kann sich sowohl im Spiegel sehen, als auch auf dem Monitor. Gegenwart und Vergangenheit verschwimmen letztendlich miteinander. Besonders aufregend ist es, vorher nicht zu lesen, um was es eigentlich geht, sondern völlig unbefangen durch den schmalen, weißen Korridor in den Raum zu gehen und es einfach zu erleben. Man sieht Spiegel, beobachtet sich und plötzlich erscheinen die Aufnahmen von sich selbst. Die kurz zuvor ausgeführten Bewegungen und die Mimik seiner selbst zu sehen, ist wirklich beeindruckend.“ (Lisa-Marie)

Three Camera Participation von Nam June Paik
„Es handelt sich um eine Medieninstallation, die den Betrachter interaktiv mit einbezieht. Mittels drei nebeneinander stehenden Kameras, wird die betrachtende Person aufgenommen und farbig mit überlappenden Abbildungen auf einer Leinwand und einem Monitor wiedergegeben. Die Farbgebung der projizierten sogenannten Video-Grundfarben lassen ein angenehmes Gefühl der Nostalgie entstehen. Die Proportionen der Überlappungen sind in einem harmonischen Verhältnis konzipiert und die dadurch entstehenden Farbmischungen inspirierend. Mir gefällt, wie mit wenigen Mitteln eine Vielfalt von Ergebnissen erzielt wird.“ (André)


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